Mountain Gorilla Safari

Reise vom 6. Dezember 1988 bis zum 15. Januar 1989

Von Dar-es-Salam (Tansania) zu den Berggorillas in Ruanda, durch den Serengeti Nationalpark, den Ngorongoro Krater, den Lake Manyara Nationalpark zum Killimanjaro und zurück nach Dar-es-Salam.

Nachdem ich die letzten Jahre währen meines Urlaubs immer quer durch die USA gereist bin war es an der Zeit, sich mal wo anders umzusehen. Irgendwo an einem Lagerfeuer hörte ich mal was von einem Reiseveranstalter, der Kämpingreisen quer durch Afrika veranstaltet. Per Zufall bekam ich in einem Reisebüro einen Katalog: "Nur als Hintergrundinformation, ist bestimmt nichts für Sie". Aber sicher doch. Hier der Bericht meiner ersten Ostafrika Safari zu den Berggorillas in Ruanda, durch die Serengeti den Ngorongoro Krater, den Lake Manyara Nationalpark zum Killimanjaro

Dienstag, der 6. 12.1988     (Frankfurt - Nairobi)

Abflug in Frankfurt um 21:45 mit Flug Nummer LH580 Platz 31K. Das Flugzeug ist ein Airbus A300, mit einer Ausstattung, wie sie normalerweise nur auf Inlandsflügen eingesetzt wird. D. h. es gibt keine Touristen- sondern nur Business Klasse. Bis Nairobi ist die Maschine nur zu etwa 60% ausgelastet. Ab Nairobi sind wir nur 20 Passagiere.

Mittwoch, der 7. 12. 1988     (Nairobi - Dar-es-Salam)

Nach Sonnenaufgang haben wir eine Stunde Aufenthalt in Nairobi. Die Maschine wird aufgetankt und die Besatzung gewechselt. Auf dem Flug kann man schon mal den Kilimanjaro bewundern. Ankunft in Dar-es-Salam um 0915. Nach Einreise- und Zollformalitäten Zeit zum Geld umtauschen (US$50 für 6000TS). Außerhalb des Flughafens ist es hieß und feucht. Mit dem 'Shuttle Bus' geht es für 150TS (Tansania Shilling) in die Innenstadt. Endstation das Stadtbüro von Tansania Air. Rucksack auf den Rücken und zu Fuß 3 Blocks weiter zum 'New Africa Hotel'. Dort geht eine Stunde später ein weiterer 'Shuttle Bus' zu den Beach Hotels. Der 'Shuttle Bus' ist ein Uralter VW Bus mit ruinierten Federn. Bei der Straße (Nationalstraße 1) ist das auch kein Wunder. Sie besteht aus lauter Schlaglöchern, und der Fahrer nimmt nicht sonderlich viel Rücksicht darauf. Die einstündige Fahrt kostet 300TS. Im 'Rungwe Oceanic Hotel' steigen noch zwei weitere Leute aus. Es sind David und Sean (John) aus Milwaukee (Wisconsin). Wir teilen für die nächsten Tage verschiedene 'Zimmer' (3700TS : 3). Nach unserem Einzug lernen wir unseren Tourleader kennen. Sein Name ist Ian Wilkinson, er kommt aus England. Wir treffen uns um 1930 an der Bar und gehen nach dem ersten Bier am Strand ins benachbarte 'Bahari Hotel' zum Abendessen. Das 'Rungwe' setzt sich zusammen aus einzelnen Hütten in afrikanischem Stil mit ein- bis zwei Zimmern mit Dusche/WC und nicht immer fließendem kalten Wasser. Einfache, saubere Betten, Ventilator an der Decke. Am Strand eine Barhütte mit Grill, die Tische stehen unter Strohdächern. Das 'Bahari' besteht aus zweistöckigen, gemauerten Bungalows mit großen Glasschiebefenstern. Restaurant und Bar in einer sehr großen Halle mit einem Strohdach. Sieht teuer aus.

Donnerstag, der 8. 12. 1988     (Dar-es-Salam)

Mein erster Tag in Afrika. Was tut man in einem 'Strandhotel' am Indischen Ozean? Nach dem langen Flug erst mal bis 1500 schlafen. Ausruhen und Nichtstun bis 1900. Danach Abendessen in gleichem Kreis im Bahari.

Freitag, der 9. 12. 1988     (Dar-es-Salam)

Frühstück um 0800. Danach die gleiche Beschäftigung wie Tags zuvor.

Samstag, der 10. 12. 1988     (Dar-es-Salam)

Nach dem Frühstück im Hotel fahren David, Sean und ich mit Ian nach Dar. Er lässt unterwegs einen Reifen reparieren. In Dar parken wir beim 'Killimanjaro Hotel'. Es ist das größte und teuerste Hotel am Platz. Ansonsten gibt's nichts besonderes: heruntergekommene Häuser in schmutzigen Straßen. Man wird ständig von Einheimischen angesprochen, welche Geld zu einem günstigen Kurs wechseln möchten. Damit sollte man aber vorsichtig sein. Vor der Rückfahrt trifft Ian am 'New Africa' auf Gerry aus Sanscatchewan. Bei unserer Rückkehr machen sich Wigand und Gertrut bekannt. Nach und nach treffen weitere Mitreisende ein: Rachel, Mandy, Lee und Paul kommen mit Ägypten Air aus London, Karin aus der Schweiz, Ayun, Karin und Michael aus Kalifornien, Kareen aus Kanada, Suzanne ? Merryl und Chris aus Australien. Am Abend ziehen wir gemeinsam zum Bahari Grillabend.

Sonntag, der 11. 12. 1988     [1. Tag: 0km]     (Dar-es-Salam)

Dies sollte unser erster Reisetag sein. Allerdings kann man das Einreisevisum für Ruanda erst hier in Tansania und natürlich nicht am Sonntag bekommen (es sei denn man hat es schon von zu Hause mitgebracht). Statt dessen mietet Ian ein kleines Boot, welches uns auf eine der Küste vorgelagerte kleine Insel bringt. Dort gibt es Tische unter Strohdächern, viel Sonne und Sand. Wir verbringen den ganzen Tag hier. Nach der Rückkehr ist um 1800 ein Briefing im Truck. Jetzt kommen auch Kay aus Australien und Louis aus New York. Am Abend gibt es das erste Gruppenessen (im Reisepreis inbegriffen) im Bahira.

Montag, der 12. 12. 1988     [2. Tag: 0km]     (Dar-es-Salam)

Nach dem gemeinsamen Hotelfrühstück fahren alle nach Dar, um die Visa zu beantragen und einzukaufen. Ich schreibe Weihnachtskarten und werfe sie ein. Um die Mittagszeit schiebe ich Wache im Truck. Das tun wir der Sicherheit wegen in Städten von nun an immer abwechselnd. Anschließend laufen Lee und ich eine Stunde durch Dar. Auf dem Rückweg zum Hotel bekommen wir die Pässe zurück. Das Visum von Kay ist nicht in Ordnung, also müssen wir am nächsten Tag noch einmal kommen. Am Abend gibt es zum ersten mal 'Selbstgekochtes'.

Dienstag, der 13. 12. 1988     [3. Tag: 300km]     (Dar-es-Salam - Morogoro)

Frühstück, packen und ab geht's: nach Dar zum Konsulat und zum Markt um frisches Obst und Gemüse einzukaufen. Es ist fast Mittag, als wir endlich Dar-es-Salam in Richtung Ruanda verlassen. Meine / unsere erste große Ostafrikasafari beginnt. Die Straße nach Morogoro ist nicht viel besser als die zu den Strandhotels. Am Nachmittag kommen wir durch MOROGORO (KM 109). Etwa um 1700 verlassen wir die Straße und schlagen Abseits der Straße unser Lager auf.

Mittwoch, der 14. 12.1988     [4. Tag: 240km]     (Morogoro - Dodoma - Manyoni)

Um 0800 geht's weiter. Um die Mittagszeit erreichen wir die Hauptstadt DODOMA (km 406). Kurz vor der Stadt ist die schlechte Straße zu ende. Von nun an gibt es nur noch schlechte Piste. Auch in Dodoma gibt es keinen Asphalt. Wir halten hier nur um Wasser nachzuladen. Ein paar Kilometer außerhalb der Stadt halten wir zur Mittagspause. Wir übernachten in der Nähe von MANYONI (km 540).

Donnerstag, der 15. 12. 1988     [5. Tag: 218km]     (Manyoni - Siginda - Shelui)

Immer weiter auf der schlechten Piste. Bei unserem Halt in SIGINDA (km 648) werde ich von der Nachricht überrascht, das Gerry und ich heute Abend Küchenhelfer bei Karin (US) und Michel sind. Das bedeutet auch: wir sind am nächsten Tag mit kochen dran. Das große Problem ist: wir können in den nächsten Tagen nichts einkaufen. Also müssen wir sofort entscheiden, was wir am nächsten Tag kochen wollen. Bei dem bescheidenen Angebot ist das gar nicht leicht. Fleisch ist nicht ratsam. Das Problem wird mit Hilfe von Gerdrut und Karin gelöst. Als es am Abend in der nähe von SHELUI (km 758) ans kochen geht, ist Michel krank. Für die anderen gibt es viel zu tun.

Freitag, der 16. 12. 1988     [6. Tag: 277km]     (Shelui - Kabila)

In den letzten Tagen sind wir wegen der schlechten Piste und weil wir morgens sehr, sagen wir mal zäh sind nicht so weit gekommen wie wir sollten. Wir müssen morgen noch bis kurz vor die Grenze nach Ruanda kommen. Aufgrund dessen soll es an diesem Tag schon um 0600 losgehen. Aufstehen deshalb um 0430 um das Frühstück vorzubereiten. Bis wir losfahren ist es 0740! Unterwegs geraten wir auch noch vor zwei Orten in eine Militär Kontrolle. Unser Nachtstop ist in einem Dorf nahe KABILA (km 1035). Wir zelten am Weg zwischen den Viehweiden und dem Dorf (was wir natürlich nicht wissen). Die Eingeborenen besuchen uns sehr bald und wundern sich darüber, das Männer in der Küche arbeiten. Es gibt Rührei mit Bratkartoffeln.

Samstag, der 17.12. 1988     [7. Tag: 240km]     (Kabila - Nyabugombe)

Wir versuchen es erneut mit aufstehen um 0430. Heute kommen wir etwas früher los als Tags zuvor, obwohl das halbe Dorf bei uns rumsteht. Nach einer Stunde hört das Gehoppel der Straße plötzlich auf. Da es gerade (ausnahmsweise) etwas regnet ist hatten wir die Plane, die uns vor Sonne, Wind und Regen schützen soll, heruntergerollt. Wir sehen ganz verdutzt nach draußen: Eine Asphaltstraße! Ganz ohne Schlaglöcher. Mit Mittelstreifen, Leitplanken an Bächen und Verkehrszeichen. Ganz neu! Auf dieser Straße kommen wir natürlich sehr schnell voran. Schon um 1200 sucht Jan einen Platz zum übernachten. Wir sind etwa 40 Km von der Grenze zu Ruanda bei NYABUGOMBE (km 1275). Die Sonne brennt auf uns nieder. Auch zwei spätere kurze Regenschauer bringen kaum Abkühlung. Reparatur - Nachmittag im Truck. Da unser Brot alle ist, versucht Gertrut sich im Brotbacken. Sieht man davon ab, daß das Feuer zu heiß war, war das Brot nicht schlecht. Als alle in den Zelten sind, und die meisten schon schlafen, fallen in der ferne Schüsse. Später kommt ein Lastwagen an. Männer mit Maschinenpistolen erkunden unser Lager. Im Küchenzelt stoßen sie auf Karin und Karen. Die beiden sind wohl nicht schlecht erschrocken. Wir befinden uns in einen Jagtschutzgebiet, und die Wildhüter sind auf der Jagt nach Wilderern.

Sonntag, der 18. 12. 1988     [8. Tag: 162km]     (Nyabugombe - Kigali)

Am Morgen ist ein Reifen platt. Doch dieses ist nicht der Grund dafür, das wir nicht wie vorgesehen um 0700, sondern erst um 0745 losfahren. Der Hauptgrund ist: wir sind eine sehr lahme Truppe. Um 0900 sind wir an der Grenze zu und eineinhalb Stunden später in Ruanda. Im Gegensatz zu Tansania fährt man hier auf der rechten Straßenseite, was Ian nicht so schnell mitbekommt. Die Besatzung eines Armeelastwagens macht uns darauf aufmerksam. "Und dann bist Du plötzlich in Ruanda!" Der Unterschied zu Tansania ist gewaltig. Grüne Hügel, saftige Weiden, Steinhütten mit Wellblechdächern, die Menschen sind besser gekleidet, die Kinder wirken fröhlicher und die Kühe glücklicher. Das Land ist dicht besiedelt, jeder Quadratmeter wird landwirtschaftlich genutzt. Um 1500 kommen wir nach KIGALI (km 1473): Verkehrsampeln, Blumenbeete im Mittelstreifen der Straße, ein großes Fußballstadion, Internationaler Flughafen. Alles Dinge, die mit Zivilisation zu tun haben, und die wir seit Tagen nicht mehr gesehen haben. Nur die Hautfarbe der Menschen erinnert daran, das wir uns mitten in Afrikas befinden. Wir übernachten im Wohnheim der 'Englise Episcopale' in der Ave Paul VI. Ich habe ein Einzelzimmer mit Bett und Stuhl. Es gibt auch 3 Duschen (für alle) mit kaltem Wasser. Überall (ausgenommen in den Zimmern) sind 5 cm große Grashüpfer. Es gibt Millionen davon in Kigali.

Montag, der 19. 12. 1988     [9. Tag: 168km]     (Kigali - Ruhengeri)

Um 0700 gibt es Frühstück im Hotel: Toast, Marmelade, Rührei und Tee. Das Rührei ist fett und halb kalt; der Toast hart, aber nicht braun; und der Tee sehr dünn, aber dafür mit viel Milch und Zucker. Der Kellner erzählt beim Frühstück, das die Grashüpfer sehr proteinhaltig sind und erklärt Karin wie man sie zubereitet Ohne Beine und Flügel gebraten sollen sie auch recht schmackhaft sein. Sie findet das gar nicht so gut. Da an diesem Tag in Ruanda Präsidentschaftswahlen stattfinden, sind die Banken geschlossen. Zum Glück hat die tansanische Botschaft offen. Wir brauchen für den Rückweg alle ein neues Visa. Wir müssen deshalb unser Geld auf dem schwarzen Markt tauschen (1:110). Am frühen Nachmittag fahren wir weiter zum Volcano National Park. Die Straße nach RUHENGERI (km 1554) ist, nach unserem Maßstab, ebenfalls gut. Allerdings kosten die Steigungen von bis zu 8% viel Zeit. Wir schaffen im 1. Gang nur einen Kilometer in 5 Minuten. Heute, am Wahltag ist die gesamte Bevölkerung auf den Beinen. Einige tragen grüne T-Shirts mit der Aufschrift "100%". Das ist das Resultat, mit welchem der Präsident wiedergewählt werden möchte. In RUHENGERI können wir trotz des Wahltages einkaufen. Hier werden wir auch zum ersten mal auf dieser Reise von Kindern angebettelt. Ab RUHENGERI gibt es keine Straße mehr, sondern nur schlechte, steinige Feldwege bis KINIGI (km 165). Auf beiden Seiten des Weges befinden sich Bananenplantagen. Zwischen den Bananen wächst noch Mais. Und Zwischendrin die Hütten. Diese Gegend ist ärmlich und überbevölkert. Jeder Quadratmeter wird Landwirtschaftlich genutzt. Kurz bevor es dunkel erreichen wir den Campingplatz. Die Zeltplätze sind überdacht. Im Regenwald eine willkommene Einrichtung, denn es regnet. Zum Sonnenuntergang klart es am Horizont auf und man kann einen der Virunga Vulkane sehen.

Dienstag, der 20. 12. 1988     [10. Tag: 0km]     (Ruhengeri)

Aufstehen um 0430. Wir verlassen das Kamp um 0600, nehmen im Park Hauptquartier einen Führer mit und erreichen den Ausgangspunkt zu unserer Mountain Gorilla Safari um 0700. Wir suchen die Gorillagruppe SUSA im Gebiet der Vulkane Visoke und Karisimbi. Für etwa eine Stunde gehen wir steil aufwärts durch die Felder. Schon nach ein paar Minuten platzt mir fast die Lunge. Nach über einer Stunde machen wir eine viertel Stunde Rast und verlassen um 0830 mit drei Führern die Jagtaufseherhütte am Rande des Nationalparks. Wir, das sind: Ein Aufseher mit Machete vorne, ein zweiter mit einem alten Gewehr in der Mitte und ein dritter als Schlussmann der aufpasst, das keiner verloren geht. Dazwischen 6 Touristen: Karin, Lee, Rachel, Paul, Lewis und ich. Es geht durch hohen Bambuswald zunächst weiter bergauf. Danach ein schier endloses Auf und Ab durch den Dschungel. Bäume, hohe, dichte Pflanzen, Brennnesseln und ähnliches. Der Boden ist schlammig. Fast verliere ich einen Schuh im Schlamm. Der Dschungel ist feucht und stickig. Die verschiedensten Gerüche sind in der Luft. Unsere Führer sind sehr aufmerksam und lauschen. Und ohne das wir es richtig merken treffen wir auf die 29 Köpfe zählende Gorillagruppe SUSA. Sie machen gerade Mittagspause und sind mit fressen und verdauen beschäftigt. Wir werden völlig ignoriert. Sie sehen uns zwar, aber wir sind wohl nicht interessant. Eine Gorilladame spaziert mit einem Jungen auf den Rücken zwischen unserer Gruppe durch. Man könnte sie anfassen (was man natürlich unter keinen Umständen tuen darf). Dem Chef der Gruppe, dem 'Silberrücken' kommen wir bis auf wenige Meter nahe. Wir fotografieren wie wahnsinnig. Die Anweisung sie nicht direkt anzuschauen ist schnell vergessen. Es ist einfach unglaublich. Wir bleiben eine Stunde. Der Rückweg ist natürlich auch nicht besser. Aber es geht im  wesentlichen Bergab. Es gibt Stellen, da kommt man nur mit Hilfe eines Stockes weiter. Jeans und Schuhe sind naß und dreckig. Als wir den Regenwald verlassen und auf landwirtschaflich genutztes Gelände kommen, können wir die Parkgrenze klar erkennen. Ein depremierender Anblick. Die Felder reichen bis direkt an den Regenwald. Der Wald wird langsam zurückgedrängt. Bei unserer Rückkehr ins Camp ist dort eine weitere Reisegruppe angekommen. Deutsche, die Tags zuvor aus Frankfurt kommend in Kigali gelandet sind.

Mittwoch, der 21. 12. 1988     [11. Tag: 0km]     (Ruhengeri)

Die deutsche Gruppe ist auf SUSA gebucht und verläßt um 0600 das Camp. Duurch den Lärm, dens sie machen, sind bei uns auch die meisten früher wach als vorgesehen. Sechs aus unserer Gruppe sollen heute zu einer anderen Gorillagruppe, welche leichter zu erreichen ist. Zwei von den sechs kommen aber eine Stunde später zurück. Irgend ein Fotograph hat sich durch Bestechung vorgedrängt. Es ist den gesamten Tag über trübe und stark bewölkt. Erst am Abend kommt die Sonne noch kurz raus. Trotz der Bewölkung bekomme ich einen leichten Sonnenbrand. Im Wirtschaftsgebäude des Platzes kann man Wäsche zum waschen abgeben.

Donnerstag, der 22. 12. 1988     [12. Tag: 0km]     (Ruhengeri)

Heute werden die letzten unserer Gruppe zu den Gorillas wandern. Es ist bewölkt. Zwischendurch regnet es auch mal. Ich bekomme die Wäsche zurück. Sie ist noch naß, aber dafür auch nicht sauber. Ian repariert den Truck. Eine der Federn ist gebrochen. Wigand und ich unterstützen ihn bei der Reparatur. Alles in allem ein recht langweiliger Tag. Am Abend leiste ich mir in der Bar Bier und Kognak.

Freitag, der 23. 12. 1988     [13. Tag: 168km]     (Ruhengeri - Kigali)

Um 0900 fahren wir zurück nach KIGALI (km 1824). Wir sind alle noch etwas benommen von den Ereignissen der letzten Tage und sitzen nachdenklich in unserem Truck. In der tansanischen Botschaft bekommen wir unser Pässe mit den neuen Visa. Sie kosten uns 1000TS. Um 1200 sind wir wieder in der Mission. Nachmittags sehen wir uns in der Stadt um und kaufen für die nächsten Tage Lebensmittel ein. Gerry und ich sind in 2 bis 3 Tagen am Kochen. Da Weihnachten ist, kaufen wir für alle eine Salami zum Lunch (US$20). Ich leiste mir eine Flasche Johnny Walker. Der Markt von KIGALI ist recht groß, voll und für einen Markt erstaunlich sauber. Zurück im Hotel habe ich mich an meiner schmutzigen Wäsche versucht. Ich bekomme sie tatsächlich sauber.

Samstag, der 24. 12. 1988     [14. Tag: 0km]     (Kigali)

Frühstück im Hotel (süßer Milchtee mit fetten Rühreiern). Danach begeben sich die meisten wieder in die Stadt. Ich kaufe Briefmarken, schreibe und verschicke Postkarten. Im Postamt kommt Gerry's Geldbörse abhanden. 'Man' hat beschlossen, das jeder ein Weihnachtsgeschenk für einen durch Los bestimmten anderen kaufen soll. Mittags fängt es wieder einmal an zu regnen. Ich befinde mich auf dem Rückweg und werde unterhalb des Ponchos naß. Für 1930 hat Lewis einen Tisch in einem italienischen Restaurant bestellt. Wir bekommen ein 5-Gang Menü: Suppe, Salat, Steak mit Pommes und grünen Bohnen, Eis und Kaffee. Dazu Weißwein. Nach unserer Rückkehr findet sich der Großteil der Gruppe im 'Chambre #5' (das ich mit David und Sean teile) zu einer Party ein. Der Raum ist 2 mal 4 Meter groß und hat drei Betten. Er ist aber groß genug für eine Party von 13 Personen. Den letzten schmeißen wir um 0230 raus.

Sonntag, der 25.12. 1988     [15. Tag: 161km]     (Kigali - Grenze)

Wir frühstücken spät, hängen so rum, essen, packen und verlassen um 1400 KIGALI. Um 1730 schlagen wir etwa 20 km vor der Grenze (km 1992) nach Tansania unsere Zelte auf. Gerry und ich sind Küchenhelfer bei Karin & Kareen.

Montag, der 26. 12. 1988     [16. Tag: 220km]     (Grenze - Kotoro)

Abfahrt um 0710, Ankunft an der Grenze um 0730. Eine Stunde später sind wir auf der anderen Seite. Nach einer weiteren Stunde sind wir in Tansania. Ab LUSAHUNGA (km 2085) werden die Straßen wieder schlecht (d. h. keine Straße mehr, sondern nur noch Piste). Am Abend, in der nähe von KOTORO (km 2212) verbringen wir die Nacht wieder nahe einem Dorf. Gerry fühlt sich nicht wohl, also koche ich nur mit meinen Küchenhelfern Gertrud und Wigand. Es gibt Erbsen, Karotten und grüne Bohnen, Reis und Huhn mit Champignons.

Dienstag, der 27. 12. 1988     [17. Tag: 152km]     (Kotoro - Mkorani)

Um 0800 geht es wieder auf die Straße. Zuvor sehen wir noch, wie sich die Eingeborenen um unseren Abfall streiten, den wir nicht gut genug vergraben haben. Am Vormittag treffen wir auf einen anderen Touristentruck. Die Fahrer kennen sich und tauschen Erfahrungen aus. Am Nachmittag sieht Wigand, das unser kleiner Anhänger hinter uns hin- und herschlingert. Wigand schreit: "Festhalten" und drückt den Knopf des Summers, über den wir mit unserem Fahrer kommunizieren. Ein langanhaltender Dauerton zwingt unseren Fahrer mit beiden Füßen auf die Bremsen. 'Emergency Stop': Am unserem Anhänger sind auf einer Seite die Federn gebrochen. Nach knapp zwei Stunden ist der Schaden behoben. Natürlich muß es währenddessen regnen. Um 0600 setzen wir mit der Fähre über die Mwanza Bay. Eine halbe Stunde später kommen wir nach MKORANI (km 2364). Mangels freier, unbewohnter Fläche dürfen auf dem Fußballplatz einer Schule übernachten.

Mittwoch, der 28. 12. 1988     [18. Tag: 35km]     (Mkorani - Mwanza)

Um 1000 kommen wir nach MWANZA (km 2375). Hier ist die letzte Möglichkeit vor den Parks, unsere Vorräte aufzufrischen. Die Aufgaben werden verteilt. Kleine Gruppen schwärmen aus, um bestimmte Lebensmittelgruppen einzukaufen. Lewis und ich müssen für Büchsen und 'Trockenfutter' sorgen. Einkaufen und umsehen in der Stadt dauert bis 1530. Wir fahren dann weiter zum SUKUMA MUSEUM (km 2410). Dort stehen uns Shelter zur Verfügung. Genau genommen sind es große Strohdächer, unter denen wir kochen und essen können. Gerdrut und Wigand haben am Nachmittag auf dem Markt frische Hähnchen erstanden. Sie kommen zerteilt in die Pfanne. Sean und David sind Küchenhelfer. Ich helfe freiwillig. Als wir zu essen anfangen sind die beiden weg. Sie fühlen sich nicht wohl. Nach dem essen führen uns Eingeborene einen Schlangentanz vor. Andere üben den Abend über Gesänge für ein Fest. Dazu gehören auch Trommeln. Die klingen die ganze Nacht über und verstummen erst vor Sonnenaufgang. Hunde kümmern sich um die Hähnchenknochen. Ich schlafe nicht im Zelt, sondern im Küchenshelter unter einem Moskitonetz. Als es gegen 0400 Morgens anfängt zu regnen, muß ich 2m weit umziehen. Ich habe mir die einzige Stelle für mein Feldbett ausgesucht, an der der Wind Regen in die Hütte treibt.

Donnerstag, der 29. 12. 1988     [19. Tag: 0km]     (Mwanza)

Aufstehen um 0700. Es regnet. Die meisten von uns fahren erneut nach MWANZA zum einkaufen. Ich bleibe mit wenigen anderen zurück. Nach einer faulen Stunde reinige ich meine Kameras und Objektive, später Waschen Kareen, Paul und ich an der Pumpe des Dorfes unsere Haare. Die Einkäufer kommen zum Lunch zurück. Wir brechen die Zelte ab und fahren gemeinsam zurück nach MWANZA. Kareen, David, Sean und Michael geht es schlecht. Verdacht auf Malaria. Sie bekommen im Krankenhaus in MWANZA Spritzen und müssen am nächsten Tag noch einmal hin. Also fahren wir zurück ins Museum. Ich schlafe auch diese Nacht im Shelter. Allerdings ohne Trommeln und Hunde.

Freitag, der 30. 12. 1988     [20. Tag: 136km]     (Mwanza - Serengeti, Westeingang)

Die Malariakranken werden ins Krankenhaus gefahren, einige wollen schon wieder Einkaufen. Gerdrut und ich lassen uns von Joseph, dem Museumsleiter durch das Dorf führen. Nach dem Lunch erneuter Startversuch. Diesmal in Richtung Serengeti. Vom Straßenrand winken wie üblich Kinder. Irgendwo geht die Lichtmaschine wieder kaputt. Wigand und mir gelingt es aus den zwei Kaputten eine Heile zu machen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Westeingang der SERENGETI (km 2546). Die weiterführenden Straßen sind aufgrund der starken Regenfälle in den letzten Tagen unpassierbar. Auch der Campingplatz am Eingang zur Serengeti steht 10 cm unter Wasser. Bei der Wende bleibt der Truck im Morast stecken. Erst nach sehr viel Mühe mit Spaten, Sandmatten und Schneeketten bekommen wir ihn wieder frei. Wir bauen dann unsere Zelte nebeneinander auf der Straße auf. Dort ist es trocken. Der Truck schützt die Zelte in die eine Richtung, der Trailer in die andere.

Samstag, der 31. 12. 1988     [21. Tag: 130km]     (Serengeti, Westeingang - Serenora)

Wir starten wieder langsam (0900). Die Kranken kosten zusätzlich Zeit. Unterwegs, beim Wasser fassen in BUNDA, waschen wir Wasserträger uns die Haare. Das erfrischt. Wir erreichen den Nordwest-Eingang der SERENGETI um etwa 1500. Auf dem Weg nach SERENORA LODGE sehen wir Flußpferde, Paviane, Zebras, Giraffen und Garzellen. Es gibt nahe von SERENORA LODGE mehrere Campingplätze. Natürlich sind wir da nicht alleine. Die anderen Reisegruppen haben allerdings für alles ihren einheimischen Helfer. Ian fährt unsere Kranken zur Lodge, wo sie sich unter Aufsicht unserer Krankenschwester Kay etwas erholen sollen. Die ärztliche Hilfe ist nicht besonders. Ian kommt kurz vor Mitternacht zurück. Karin, Gerdrut, Wigand und ich haben so lange ausgehalten. Schließlich ist Silvesternacht. Wir stoßen noch kurz auf das neue Jahr an und verschwinden dann bald auch in den Zelten. Die englischen Nachbarn feiern lautstark nach ihrer Greenwich Zeit um 0300.

Sonntag, der 1. 1. 1989     [22. Tag: 70km]     (Serenora - Lobo Lodge)

Ursprünglich sollten wir zwei Nächte hier bleiben. Aufgrund der Ereignisse der letzten Tage bauen wir aber die Zelle ab und fahren weiter. Auf dem Parkplatz der Loge lassen wir unseren Trailer zurück, nehmen ein paar von den Kranken, denen es besser geht, auf und fahren bis zum Lunch die Gegend ab. 'Garne Drive' nennt sich das. Wir fahren mit offenem Verdeck. Unterwegs sehen wir sehr viele Tiere. So zum Beispiel einen Gebhard und eine Gruppe Löwen. Nach dem Lunch (und einem Bier in der Hotelbar) fahren wir alle weiter nach LOBO LODGE (km 2746). Unterwegs sehen wir eine große Elefantenherde. In Lobo Lodge nehmen wir alle Zimmer auf der obersten Etage. Lobo Lodge ist ein Hotel mitten in der Steppe, auf einem Hügel zwischen den Felsen. Die Zimmer sind sehr sauber, haben weiche Betten, eine Badewanne mit Dusche, WC, heißes UND kaltes Wasser und eine unbezahlbare Aussicht. Kosten für ein Doppelzimmer US$48. Es gibt eine Swimmingpool, ein Restaurant und eine Bar. Nach dem Duschen fühle ich mich wie neu geboren.

Montag, der 2. 1. 1989     [23. Tag: 0km]     (Lobo Lodge)

Wir stehen um 0530 auf, um in der Steppe das erwachen der Tierwelt zu sehen. Und wir treffen in der Morgendämmerung auf einige Tiere. Kurz bevor wir zu unserem eigenen Frühstück zurückkehren treffen wir eine Gruppe von Löwen, die gerade ihr Frühstück beenden. Es gab frisches Gnu. Wir frühstücken dann von 0915 bis 1015. Bei dieser Gelegenheit entscheiden wir, noch eine weiter Nacht hier zu verbringen. Zum Ende des Frühstücks wird es 'dramatisch'. Das Hotel ist in die Landschaft eingepasst. Die Fenster des Restaurants schließen teilweise direkt an die Felsen. Ich sehe ganz oben einen Pavian, der den mit nur noch wenigen Menschen besetzten Raum beobachtet. Die verlassenen Tische sind noch nicht abgeräumt. Er schleicht sich die Fenster entlang zur Vordertür und schaut sich vorsichtig um. Niemand (außer mir) beobachtet ihn. Er geht zum nächstgelegenen Tisch und klemmt sich die übrig gebliebenen Toastscheiben unter den Arm. Jetzt wird er von einer Frau am anderen Ende des Raumes entdeckt. Ein Schrei! Der Pavian sieht sich um. Noch niemand in seiner Nähe. Bevor die Kellner auf ihn stützen und ihn verjagen, räumt er noch schnell einen weiteren Tisch ab. Im Laufe des Vormittags werden Michael, dem es sehr schlecht geht, und Karin (US) von einer Schweizer Ärztin und ihrem Mann im Flugzeug nach Arusha mitgenommen. Um 1500 gehen es erneut auf 'Garne Drive'. Wir treffen auf eine andere Löwengruppe mit 5 Jungen. Während des Abendessens gießt es in strömen. Wir haben tags über mehrfach versucht, unsere Zimmer zu bezahlen. Nach dem Abendessen, der Wolkenbruch dauert immer noch an, teilt man uns mit, das zum 1. 1. 89 die Preise erhöht worden seien. Ich finde auch $72 nicht übertrieben für die Aussicht und das Drumherum, aber man hätte uns das früher sagen sollen. Nach langem hin und her wird das Bezahlen auf den nächsten Morgen verschoben.

 

Dienstag, der 3. 1. 1989     [24. Tag: 140km]     (Lobo Lodge - Nirgendwo)

Man hat ein Einsehen mit uns. Wir brauchen nur 48$ zu zahlen. Aber es dauert lange bis alle Formulare ausgefüllt sind und wir losfahren können: Fremdwährungsdeklaration, Anmeldezettel, Rechnung und Quittung. Zur Mittagszeit treffen wir auf eine Herde Zebras und Gnus. Sie zieht sich bis zum Horizont. Wir verlassen den Serengeti Nationalpark um 1445. Vor Sonnenuntergang biegen wir dann an der Grenze zum Ngorongoro Nationalpark von der Piste ab und fahren eine halbe Stunde ins Land. Dann heißt es: "Wir sind da". Da? Wo? In der Mitte von Nirgendwo. Rings um uns ist nichts! Nichts außer Steppe und Horizont. Gerry und ich sind wieder einmal Küchenhelfer. Karin und Kareen haben Angst im Küchenzelt zu schlafen, also übernehmen wir diese Wache. Nach dem Abendessen verdunkeln Wolken den Sternenhimmel. Es ist total finster. Nur die Hyänen heulen in der Dunkelheit. Niemand geht in dieser Nacht weiter von den Zelten weg als unbedingt nötig. Leider sieht man es am nächsten Morgen an den verräterischen, weißen Papierfetzen in der Landschaft.

Mittwoch, der 4. 1. 1989     [25. Tag: 90km]     (Nirgendwo - Ngorongoro)

Am Vormittag kommen wir nach OLDUVA GORGE. In dieser Gegend wurden und werden alte Fossilien und Skelette ausgegraben. Hier wurden älteste Gebeine von Vor- und Urmenschen gefunden. Ein paar Minuten nachdem wir diesen Platz verlassen haben trauen wir unseren Augen nicht: Wir kommen uns mitten in der Steppe selbst entgegen. Es ist dann doch kein Trugbild, sondern ein anderer EO-Truck, der sich aus Kathmandu kommend auf dem Weg nach London befindet. An Nachmittag kommen wir dann zum NGORONGORO KRATER. Das SIMBA CAMP liegt direkt an Kraterrand. Die Aussicht von hier ist unbeschreiblich. Gerry und ich sind dran mit kochen. Es gibt gedämpftes Weißkraut, Kartoffeln und Büchsenfleisch.

Donnerstag, der 5. 1.1989     [26. Tag: 0km]     (Ngorongoro Krater)

Da es nicht erlaubt ist mit dem eigenen Lastwagen in den Krater hineinzufahren, benötigen wir 3 Landrover. Wir stehen um 0500 auf, um rechtzeitig im Park Hauptquartier zu sein. Es herrscht starker Morgennebel, der sich erst im Krater verzieht. Am Eingang zum Krater stehen ein paar als Krieger maskierte Jungs, die sich für Geld photographieren lassen. Der Krater ist voll von wilden Tieren. Wir sehen jede Menge Löwen, Zebras, Gnus, Elefanten, Löwen, Flußpferde, jede Menge Flamingos, ein paar Nashörner. und wieder Löwen. Auch zwei der letzten weißen Nashörner kreuzen unseren Weg. Um 1600 sind wir wieder im Park HQ. Auf der Fahrt zurück ins Camp verlassen Lee und Karin den Truck, um dem Rest des Weges zu laufen. 200m weiter ist plötzlich eine Elefantenherde im Gebüsch. Um besser photographieren zu können verlasse auch ich den Truck. Sehr leichtsinnig wie sich herausstellt. Wir bleiben auf der anderen Straßenseite stehen und beobachten die Elefanten. Als sie abziehen, gehen auch wir weiter. Nach 300m stehen wir dann einer Gruppe von Wasserbüffel gegenüber. Sie sind zwar 50 m entfernt, aber die Biester sind schnell und sehen uns nicht gerade freundlich an. Vorbei kommende Ranger bringen uns mit ihrem Jeep in Sicherheit.

Freitag, der 6. 1. 1989     [27. Tag: 65km]     (Ngorongoro - Lake Manyara)

Nach einem faulen, regnerischen Vormittag fahren wir um 11:00 wieder los. Wir kommen am Monument der Grzimeks vorbei. Zur Mittagspause halten wir an einer Stelle von der aus man sowohl den Krater, als auch das Land außerhalb überblicken kann. Die Nacht verbringen wir in einem Steinbruch mit Aussicht auf LAKE MANYARA. Ich schlafe diese Nacht nicht im Zelt, sondern mache es mir in einer Nische in der Felswand gemütlich. In der Nacht stört mich der Regen überhaupt nicht.

 

Samstag, der 7. 1. 1989     [28. Tag: 100km]     (Lake Manyara - Mto Wa Mbu)

Die Straße zur Ebene hinunter wird steil, und bei diesem Wetter schlüpfrig. Ian lässt alle den Truck verlassen, da es sicherer ist zu laufen. Ich bleibe in der Fahrerkabine sitzen. Von 1000 bis 1500 sind wir im LAKE MANYARA NATIONALPARK. Es ist heiß an diesem Tag, regnet aber auch. Es gibt Löwen, Giraffen, Zebras, Paviane, Gnus, Antilopen, Flußpferde, Warzenschweine und Flamingos zu sehen. Am späten Nachmittag halten wir in Mto Wa Mbu, genannt Moskito Creek (km 2928). Es ist eine Stadt für Andenkenjäger. Ein paar Kilometer außerhalb der Stadt verlassen wir die Straße um bei einem großen Affenbrotbaum fern der Straße zu übernachten.

Sonntag, der 8. 1. 1989     [29. Tag: 130km]     (Mto Wa Mbu - Arusha)

Paul hat Geburtstag. Frühstück um 0800. Wir haben Besuch von drei Massai, auf deren Gebiet wir uns befinden. Um 0930 fahren wir weiter in Richtung Arusha. Ab MAKUYUNI (km 2965) haben wir wieder Asphalt mit Schlaglöchern unter den Rädern. Parallel wird aber an einer neuen Straße gebaut. In ein paar Monaten wird der Weg vom Killimanjaro International Airport zu den National Parks wesentlich kürzer sein. Und auch Langweiliger. Wir fahren durch ARUSHA (km 3058) weiter zum DULUTI SEE. Das ist ein sehr schön gelegener Kratersee mit bewirtschaftetem Campingplatz. Am Abend versucht Lewis uns mit seinem 'New York Chilli' umzubringen. Paul bekommt einen Geburtstagskuchen.

Montag, der 9. 1. 1989     [30. Tag: 0km]     (Arusha)

Wir verbringen diesen Tag in ARUSHA. Lee und Gerry verlassen uns. Den Vormittag über streifen Karin und ich über den Markt und durch Souvenir Läden. Wir haben von 1400 bis 1500 Wache im Truck. Karin (US) und Michael stoßen wieder zu uns. Michael geht es wieder besser. Sie kommen mit zurück um ihr Gepäck zu holen, da auch sie uns endgültig verlassen müssen. Auf der Fahrt zurück zum See fängt es an zu regnen. Da das letzte Stück Weg sehr steil ist, muß Ian vorher halten. Es gäbe sonst keine Möglichkeit für die beiden zurück in ihr Hotel zu kommen. Die Streck ist, wenn sie naß ist, für den Truck zu steil. Sie holen ihr Gepäck zu Fuß und wir fahren alle mit zurück nach Arusha. Dort 'dinieren wir im Safari Grill.

Dienstag, der 10. 1. 1989     [31. Tag: 100km]     (Arusha - Kilimanjaro)

Wir haben es nicht eilig, frühstücken spät. Als wir um 1000 fast fertig sind mit beladen des Trucks, fängt es wieder an zu regnen. Ian rast los um die Steigung hinter sich zu bringen, bevor sie zu glatt wird. Es ist aber fast schon zu spät. Wir schaffen es dann gerade noch mit den Schneeketten hochzukommen. Die restliche Ausrüstung tragen wir im Regen zum Truck. Am Vormittag kommen wir durch MOSHI (km 3160). Zur Mittagszeit sind wir dann im KIBO HOTEL am Fuße des KILLIMANJARO. Wir bauen unsere Zelte in Vorgarten des Hotels auf. Am Nachmittag spazieren wir zu einem Wasserfall in der Nähe. Für den Abend gibt es eine Hotelbar. Gleichzeitig mit uns kommt auch eine andere EO-Gruppe vom Killimanjaro zurück. Sie befinden sich auf der Ostafrika Safari.

Mittwoch, der 11. 1. 1989     [32. Tag: 0km]     (Kilimanjaro)

Nichts zu tun in Kibo Hotel. Es ist bewölkt und regnet ab und zu. Ich lese und trinke. Am Vormittag fahren die 'Ostafrika Safarianer' zurück nach Dar-es-Salam. Drei von ihnen bleiben zurück. Sie werden am nächsten Tag nach mir uns Dar fliegen. Am späten Nachmittag fällt der Strom aus. Am Abend Gruppenessen im Hotel. Die Köche müssen ohne Strom kochen, deshalb wird es später.

Donnerstag, der 12. 1. 1989     [33. Tag: 0km]     (Kilimanjaro - Dar-es-Salam)

Die gemeinsame Reise geht zu Ende. Letztes gemeinsames Frühstück um 0830. Ian bringt uns, d. h. Kay, Mandy und mich und drei Ostafrikaner, die gestern nicht mitfuhren, zum Killimanjaro International Airport zwischen Arusha und Moshi. Alle fahren bis Moshi mit. Dort verabschieden wir uns. Wir müssen ein paar Stunden auf unseren Abflug warten. Pünktlich um 1410 rollt die 737 von Air Tansania zur Startbahn. Nach unserer Ankunft in Dar-es-Salam fahren wir mit dem Shuttle Bus zum New Africa Hotel. Es ist uns zu teuer. Also fahren wir nach einer Cola mit dem nächsten Bus zum Rungwe Oceanic Hotel. Die Ostafrikaner sind bereits hier. Sie haben am Abend ihr letztes Gruppenessen im Bahari Beach Hotel. Kay, Mandy und ich werden dazu eingeladen. Es regnet ab 1900 die ganze Nacht. Entsprechend naß kommen wir zurück zum Hotel.

Freitag, der 13. 1. 1989     [34. Tag: 0km]     (Dar-es-Salam)

Am Vormittag fahre ich im Truck mit nach Dar. Das tauschen von $50 dauert genau so viele Minuten. Anschließend schiebe ich Wache im Truck. Auf dem Rückweg holen wir nahe dem Flugplatz Ersatzfedern ab. Das Steak ist an diesem Abend im BBH sehr zäh.

Samstag, der 14. 1. 1989    [35.Tag: 0km]     (Dar-es-Salam)

Nach dem Frühstück fahren einige zur Insel. Ich treibe mich im Hotel und am Strand rum. Lesen, essen, schlafen. Um 1730 werden wir zurückgebliebenen unruhig. Das Boot ist noch nicht von der Insel zurück. Mandy und zwei von den Ostafrika Safarianern sollten an diesem Abend noch nach Hause fliegen. Um 1930 kommen sie mit einem Auto. Der Bootsmotor ist kaputtgegangen. Im BBH ist an diesem Tag Grillabend.

Sonntag, der 15. 1. 1989    [36. Tag: 0km]    (Dar-es-Salam - Frankfurt)

Frühstück um 0700. Danach fahren Kay, Albert und ich zum Flugplatz. Wir haben Plätze in der gleichen Maschine. Die Maschine aus Frankfurt hat wegen Nebel in Nairobi eine Stunde Verspätung. Mit zwei Stunden Verspätung verläßt Flug LH581 mit mir auf Platz 31K Dar-es-Salam. Meine erste Ostafrika Safari ist nun wirklich zu Ende.

Ihr Kurt F. Möller

 

 Und hier noch, für alle die mehr wollen, alle Bilder dieser Reise:

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letzte Änderung am Montag, 7. Mai 2007 kfm